Wie Du weisst, ist Afrika mein allerliebster Kontinent. Ich habe hier sehr viele Länder bereist und viel Schönes erlebt. Wenn ich überlege, was mich am meisten beeindruckt hat, dann gehört mein Trip ins Okavango Delta auf jeden Fall zu den Favoriten. Bei Afrika denkst Du jetzt wahrscheinlich genau so wie ich an Trockenheit. In Botswana ist das nicht wirklich so, denn das Okavango Delta ist ein unbeschreiblich schönes Feuchtgebiet auf diesem sonst tatsächlich eher trockenen Kontinent. Im Nordwesten von Botswana fächert sich der Okavango Fluss auf und versickert in der Kalahari. Daraus entsteht dieses Delta. Das Wasser zieht natürlich eine Unmenge an Tieren an und ist deshalb ein einmaliges Erlebnis. Seit 2014 ist das Okavango Delta Unesco Welterbe. Im Delta gibt es ziemlich schicke Lodges. Viele davon erreicht man nur mit dem Kleinflugzeug. Natürlich klar, dass man dafür ganz schön tief in die Tasche greifen muss. Es geht aber auch um einiges günstiger: Man kann im Okavango Delta nämlich campen.
Dieses Abenteuer habe ich für Euch getestet und berichte in diesem Artikel, wie Camping im Okavango Delta in Botswana so ist.
Camping Okavango Delta: Fahrt ins Unesco Welterbe
Der Ausgangsort für Trips ins Okavango Delta ist Maun. Hier habe ich in einer Lodge etwas ausserhalb geschlafen und werde früh morgens mit dem Truck abgeholt.
Über eine Stunde geht dieser Transfer. Es ist eine 4×4 Strecke und holpert deshalb ganz schön. Ich muss mich gut festhalten, aber es macht riesig Spass und ich geniesse es, die Landschaft an mir vorbei ziehen zu sehen.
Camping Okavango Delta: Unterwegs im Mokoro
Wir erreichen das Wasser und das Transportmittel wird nun gewechselt. Das authentische Fortbewegungsmittel des Okavango Deltas ist das Mokoro. Das ist ein ausgehöhlter Baumstamm, der sich perfekt als Boot eignet. Die Mokoros stehen bereits für uns parat.
Schnell noch Sonnencreme einschmieren, denn vor mir liegt jetzt eine längere Bootsfahrt! Ich steige ein und die Fahrt geht los.
Wir sitzen jeweils zu zweit im Mokoro, zwischen uns das Gepäck und hinter uns der Poler. Das ist der Bootsfahrer. Ich darf jetzt gar nicht daran denken, was bei diesen Bootsfahrten im Mokoro schon alles passiert ist. Flusspferde sind auf diese Holzkanus nämlich nicht ganz so gut zu sprechen. Wenn man dann noch weiss, dass Flusspferde die gefährlichsten Tiere Afrikas sind, macht das die Sache nicht wirklich besser. Aber ich vertraue unserem Poler. Wie alle Bootsfahrer ist er hier aufgewachsen und wird schon wissen, wie er die unterirdischen Pfade der Flusspferde umschiffen kann. Ich mache es mir also bequem in meinem Mokoro und geniesse die atemberaubende Fahrt. Es geht vorbei an herrlichen Seerosen.
Die Ruhe ist unglaublich. Das Eintauchen des Holzstabes unseres Polers hat etwas Meditatives. Friedlich gleiten wir durchs Wasser.
Camping Okavango Delta: Stellplatz im Nirgendwo
Irgendwann wählen unsere Polers, die auch gleichzeitig unsere Guides sind, einen Platz aus. Hier wird gecampt. Mitten im nirgendwo, einfach so. I like! Die Zelte sind flink aufgebaut und das Allerbeste ist unsere Toilette: Es ist einfach ein Loch im Boden und als Toilettensitz dienen die Früchte des Wurstbaumes. Sehr bequem.
Camping Okavango Delta: Safari zu Fuss
Vom Camp gehen wir auf Game Walks. Zwei Guides begleiten unsere Gruppe. Einer geht vorne und einer hinten. Waffen haben sie keine dabei und sie instruieren uns auch nicht, was zu tun ist, wenn ein gefährliches Tier auftaucht. Einzig mein pinkes T-Shirt passt ihnen nicht und ich muss es gegen eine neutralere Farbe umtauschen. Dann geht es los.
Wir treffen auf ein paar Tiere und ich bin froh, dass es kein Löwenrudel ist.
Auch ein totes Tier finden wir.
Dazwischen halten unsere Guides immer wieder Ausschau nach anderen Tieren. Als Aussichtsturm dient ganz authentisch ein Termitenhügel.
Mir ist echt schleierhaft, wie die zwei den Weg zurück finden.
Für mich sieht es hier überall gleich aus. Einfach wunderschön. Langsam geht die Sonne unter und wie überall in Afrika gibt es auch im Okavango Delta einen zauberhaften Sonnenuntergang.
Camping Okavango Delta: Tierische Überraschung im Camp
Die nächsten Tage verbringen wir mit Game Walks und Pirschfahrten im Mokoro. In unserer Freizeit chillen wir auf der Campsite und üben das Mokoro-Fahren. Das ist viel schwieriger als es aussieht und wir amüsieren uns köstlich, weil es uns immer wieder im Kreis dreht. Einmal kriegen wir auch noch majestätischen Besuch im Camp. Ein Elefant schaut vorbei!
Er kommt näher und näher und zum Schluss frisst er sogar noch am Baum hinter meinem Zelt. Das ist so beeindruckend, dass ich nicht mal Zeit habe, um rechtzeitig die Kamera zu zücken. Ich kriege bei der Grösse von diesem Tier auch ganz schön weiche Knie. In Namibia hatte ich ja ebenfalls bereits Elefantenbesuch. Unsere Guides bleiben entspannt. Damit der Elefant nicht komplett durch unsere Campsite läuft, klatschen sie einfach ein paar Mal in die Hände und er zieht wieder davon. Ganz friedlich.
Camping Okavango Delta: Abenteuerliches Badezimmer
Highlight auf der Tour ist natürlich auch die Dusche. Badezimmer ist wie gesagt keines vorhanden. Wer duschen möchte, muss schwimmen gehen! Der Guide wählt dafür ein geeignetes Plätzchen, checkt kurz, ob irgendwelche Gefahren im Wasser lauern und schon geht der Badespass los.
Eine herrliche Erfrischung, aber ich gebe zu, dass ich nicht allzu lange im Wasser bin. Ganz geheuer ist auch mir Abenteurer diese Sache nicht.
Würdest Du dieses Bad in freier Wildbahn in Botswana wagen? Warst Du bereits zum Camping im Okavango Delta unterwegs? Oder hast du Botswana anders bereist? Hinterlasse mir doch einen Kommentar, damit andere Leser auch von deinen Tipps probieren können.
Happy Africa,
Deine Travel Sisi
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Sheila Kallert sagt
Hallo, finde den Reisebericht sehr spannend und gelungen!! Botswana hab ich auch noch auf dem Schirm!
Werd mich jetzt durch deine sämtlichen Berichte lesen, vielleicht find ich ja noch die eine oder andere Anregung!!
Danke, Sheila
Travel Sisi sagt
Hallo Sheila
Das freut mich, dass Dich meine Reiseberichte inspirieren. Botswana ist ein tolles Reiseland und wird Dir bestimmt gefallen. Wenn Du noch nie in Afrika warst, empfehle ich Dir zuerst vielleicht ein Trip nach Südafrika. Das ist noch ziemlich europäisch und ein prima Einstieg für den Kontinent.
Liebe Grüsse
Travel Sisi
Urbi Diethelm sagt
Hallo, dein Reisebericht ist spannend. Wir sind im July auch im Okavango Delta und suchen noch einen bezahlbaren Campingplatz.
Kannst Du mir die Adresse und Tel.Nr. in Maun mitteilen?
Vielen Dank
Grüässli Urbi
Travel Sisi sagt
Hallo Urbi
Das freut mich zu hören und natürlich ganz toll, dass Ihr schon bald ins Okavango Delta reist! Da würde ich am liebsten mitkommen! Wir sind damals von der Sitatunga Campsite gestartet. Sie ist etwas ausserhalb von Maun. Wenn Du Campsites im Okavango Delta buchen möchtest, gibt es hier alle wichtigen Infos: http://www.getaway.co.za/travel-ideas/book-campsites-botswanas-national-parks/
Ich hoffe, Ihr findet noch was. Der Juli ist dieses Jahr schon supergut gebucht.
Liebe Grüsse und einen schönen Trip nach Botswana
Esther aka Travel Sisi
Leiner Birgit sagt
Hallo,
wir suchen noch eine günstige Gelegenheit um das Okavango Delta zu erkunden. Die Lodges mittendrin sind nur per Flugzeug und zu stolzer Preisen zu buchen. Kannst du mir bitte schreiben, welche Lodge du in Maun hattest und über welchen Veranstalter du die Tour mit Mokoro, Wanderung und Zeltübernachtung gebucht hast. Freue mich auf deine Nachricht
Travel Sisi sagt
Liebe Birgit
Ja, stimmt, das Okavango Delta ist nicht wirklich eine günstige Reisedestination. Wir haben den Trip mit Delta Rain gemacht. Der Start in Maun war im Sitatunga Camp. Die Tour ist einfach, aber eine ganz tolle und unvergessliche Erfahrung. Gutes habe ich auch vom Audi Camp gehört. Auch von dort gibt es mobile Mokoro Trips ins Delta. Ich hoffe, ich kann euch mit diesen Infos weiterhelfen und wünsche euch eine gute Zeit im wunderbaren Botswana.
Happy travels,
Esther