Estland hat über 2’000 vorgelagerte Inseln. 19 davon sind bewohnt. Natürlich wollten wir auf unserer 12-tägigen Rundreise durch Estland auch eine dieser Inseln besuchen. Saaremaa ist die bekannteste der Inseln. Bei der Unterkunftssuche bin ich dann aber plötzlich auf die Nebeninsel Muhu gestossen. Sie ist kleiner als Saaremaa und weniger besucht als die grosse Schwester. Das klang perfekt für mich und meine zwei Globetrotter. Die Insel Muhu in Estland war für uns tatsächlich ein richtiger Glücksgriff. Warum erzähle ich dir in diesem Artikel und verrate dir die besten Tipps für das kleine charmante Inselparadies.
Die wichtigsten Infos zur Insel Muhu Estland
Muhu ist die drittgrösste Insel von Estland und liegt im Nordwesten des Landes. Die in der Ostsee gelegene Insel wird von ungefähr 1’700 Personen bewohnt. Die Insel ist sehr traditionsreich und ziemlich klein. Hier geht es sehr geruhsam zu und her.
Das Schöne ist, dass dieses kleine Eiland bisher noch vor dem Massentourismus verschont geblieben ist. Wir waren mitten in der Hochsaison auf Muhu und es war gar nichts los.
Die meisten Reisenden fahren direkt über Muhu weiter nach Saaremaa. Muhu ist deshalb ein wunderbarer Platz, um ein paar Tage zur Ruhe zu kommen und Estland zu geniessen.
Anreise mit dem Schiff
Nach Muhu kommst du nur mit der Fähre. Die Fähre startet auf dem Festland in Virtsu und bringt dich in 27 Minuten nach Muhu. Von hier könntest du dann auch weiterfahren nach Saaremaa, denn die zwei Inseln sind mit einer Brücke miteinander verbunden. Es ist empfehlenswert, dein Fährticket im vorhinein hier online zu buchen. Vor allem, wenn du in der Hochsaison unterwegs bist. Das Ticket hat uns für zwei Erwachsene, 1 Kind und 1 Auto pro Weg EUR 14.40 gekostet. Beim Ticketkauf musst du das Autokennzeichen eingeben. Wenn du wie wir ein Mietauto hast, kennst du das natürlich bei deiner Buchung noch nicht. Gib einfach irgendein Kennzeichen ein und ändere es vor der Reise nochmals. Auf der Bestätigungsmail erhälst du dafür einen Link.
Beim Fährhafen in Virtsu hat es ein Café und Toiletten. In der Nähe ist auch ein kleiner Supermarkt, falls du noch etwas einkaufen möchtest. In Kuivastu hat es am Hafen einen tollen kleinen Shop, in dem du bei der Rückfahrt noch ein paar hübsche Souvenirs kaufen kannst.
Schwimmen auf Muhu in Estland
Bei unserer Ankunft auf Muhu ist es schön sonnig und warm. Da wollen wir natürlich ins Meer hüpfen. Badestrände gibt es auf Muhu nicht viele. Wir finden aber gleich in der Nähe unserer Unterkunft einen kleinen feinen Badestrand. Vathna Rand erreichst du auf der Schotterpiste zwischen Koguva und Rootsivere. Beim Holzschild parkst du dein Auto und gehst von hier Richtung Meer. Dort findest du eine kleine Umkleidekabine und einen hübschen Strand. Das Wasser ist allerdings nicht tief und du musst weit hinaus gehen, um schwimmen zu können. Mit Kindern ist dieser Badestrand ideal und sehr entspannt.
Wein degustieren
Auch in Estland wird Wein produziert und zwar seit kurzem auch wieder auf Muhu! Auf dem Weingut Luscher & Matiesen wurden 2016 2000 Reben angepflanzt. Die nächsten Jahre sollen es sogar 10’000 Rebstöcke werden. Seit 15 Jahren wird das Farmhaus des Weinguts bereits für Unterkunft genutzt.
Bei unserem Besuch konnten wir die Reben zwar sehen, Wein gab es allerdings keinen mehr zum Degustieren, weil er für dieses Jahr schon ausgetrunken war. Vielleicht hast du mehr Glück?
Im Restaurant wird eine kleine Auswahl an handgemachten Pizzas angeboten. Die klingen zwar sehr gut und der Pizzaofen draussen im Garten sieht auch toll aus. Geschmeckt hat uns die Pizza aber leider gar nicht.
Grosse Hafenliebe
Den Hafen Koguva darfst du bei deinem Besuch auf Muhu nicht verpassen. Er ist ein echtes Highlight! Die Fischerboote liegen am Hafenbecken bereit.
Die wenigen Fischer, die es heute noch auf der Insel gibt, fahren jeden Tag aufs Meer. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Den frischen Fisch kannst du gleich degustieren im Restaurant Noodakur, das direkt am Hafen liegt. Am besten bestellst du dir dazu eine Flasche guten Wein – die Besitzerin kennt sich prima mit Wein aus – und geniesst einen wunderbaren Sonnenuntergang von der Terrasse. Unvergesslich schön!
Das beste Restaurant auf der Insel Muhu Estland
Wenn wir schon beim Essen sind, habe ich noch einen prima Restaurant-Tipp für dich. Im Tuul Resto waren wir während unseres Aufenthalts sogar zweimal, weil es so gut geschmeckt hat. Glaub mir, das ist für mich ein echtes Highlight, denn ich will ja immer etwas Neues testen und besuche deshalb nie zweimal ein gleiches Restaurant. Das ist quasi eine meiner heiligen Reiseregeln.
Der feine Fischburger im Tuul und das coole Ambiente des Restaurants sind einfach nicht zu toppen.
An warmen Tagen sitzt du im hübschen Garten unter den Apfelbäumen. Entspannung findest du in einer der Hängematten, die an den Bäumen hängen. Das war auch eine prima Unterhaltung für den kleinen Globetrotter und wir hatten ein sehr entspanntes Essen.
Die beste Erinnerung an Muhu
Auf Muhu isst du sehr feines Brot. Uns wurde dieses dunkle Roggenbrot bereits zum Frühstück in unserer Unterkunft serviert. Auch für den Fischburger im Tuul wird anstatt eines normalen Burger Buns das Muhu Brot verwendet.
Ich habe jetzt noch den feinen Geschmack im Mund von diesem Brot. Es ist wirklich ganz etwas Spezielles und du darfst dir das auf keinen Fall entgehen lassen.
In Liiva auf Muhu kannst du das feine Brot in der Muhu Pagarid kaufen. Wenn du es auf der Insel verpasst, hast du in Tallinn auch nochmals die Möglichkeit für den Kauf. Hier gibt es ein kleines Brotgeschäft im trendigen Kreativcampus Telliskivi. Alle Bäckereien vom Muhu Brot findest du auf dieser Webseite.

Im Seilpark den Wald geniessen
Wie fast überall in Estland hat es auch auf Muhu ganz viel Wald. Eine tolle Möglichkeit, um diesen Wald zu erleben ist der Muhu Seikluspark. Es gibt auf dem schönen Waldgelände acht verschiedene Trails für alle Levels. Der kleine Globetrotter hat den Green Trail gemacht und ganz viel Spass gehabt. Der Seilpark ist von Mai bis September geöffnet. Die Preise starten ab EUR 4 pro Person.
Authentisches Dorfmuseum
Das Museum von Muhu ist ein ganzes Dorf. Das traditionelle Bauerndorf Koguva wurde in ein bewohntes Freilichtmuseum ständischer Küstenkultur umfunktioniert. Du kannst einfach durch die hübschen Häuser herum spazieren oder mit dem Eintrittsticket von EUR 4 pro Person einen Einblick in die Häuser erhalten. Das Museum ist von Mitte Mai bis Mitte September geöffnet.
Ausflug auf die Nachbarinsel
Da wir ursprünglich auf der Nachbarinsel Saaremaa übernachten wollten, mussten wir doch noch schauen, wie es dort so ist. Muhu und Saaremaa sind mit einer Brücke verbunden und so haben wir einen Ausflug in die Insel-Hauptstadt Kuressare gemacht. Die Fahrt von Muhu dauert ungefähr eine Stunde. Wir haben etwas länger gebraucht, weil wir noch einen Abstecher zum Mühlberg von Angla gemacht haben. Hier gibt es fünf hölzerne Mühlen, die schon von Weitem sichtbar sind.
In Kuressaare haben wir die imposante Bischofsburg besucht und sind auf die umliegende Burgmauer gestiegen.
Hier und auf dem Weg durch den Park gibt es auch schöne Spielplätze, die kleinen Globetrottern viel Spass macht. Für den Besuch des Burgmuseums fehlte uns deshalb die Zeit.
Kuressaare ist übrigens sehr bekannt für seine Spas. Dafür war uns das Wetter zu gut und wir sind stattdessen zum nächstgelegenen Strand beim Mandjala Surf Club gefahren. Der Spaziergang durch die hübsche Innenstadt von Kurressare lohnt sich. Im Kohvik Retro gibt es sehr feine Burger. Fürs den Café und ein Dessert empfehle ich dir das Kohvik Nautleja. Der Blick von der Terrasse auf die Burg ist grandios.
Über Pflaster gehen
Bevor wir wieder mit der Fähre zurück aufs estnische Festland gefahren sind, haben wir noch einen Abstecher auf die Pflasterstrasse unterhalb von Kuivastu gemacht. Weit sind wir mit dem Auto darauf nicht gefahren, denn es holpert ganz schön. Diese Strasse aus dem 19. Jahrhundert ist wirklich schön anzusehen und ein prima Fotosujet.
Mein Unterkunfttipp für die Insel Muhu in Estland
Bestimmt bist du jetzt mehr als nur überzeugt, nächsten Sommer auf die Insel Muhu zu fahren, oder? Deshalb brauchst du jetzt noch einen Unterkunftstipp für Muhu. Wir haben direkt am Hafen von Koguva im Bottengarn gewohnt.
Dieses Boutique-Hotel direkt am Meer war auch ein guter Grund, weshalb wir uns für die Insel Muhu entschieden haben.
Das Gebäude, das früher als Lager verwendet wurde, ist mit viel Liebe von der Familie Kroon zu dieser stylischen Unterkunft umgebaut worden. Mit nur fünf Zimmern ist alles sehr persönlich. Das Frühstück ist wunderbar und es ist herrlich über den feinen lokalen Speisen auf das Meer hinaus zu schauen. Für kleine Globetrotter gibt es im Bottengarn sogar eine kleine Spielecke.
Warst du bereits auf der Insel Muhu in Estland? Hast du weitere Tipps für das kleine Inselparadies? Dann hinterlasse mir doch einen Kommentar, damit andere Reisende auch davon profitieren können!
Viel Spass auf Muhu,
deine Travel Sisi
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