Es ist noch sehr früh am Morgen. Die Sonne ist erst vor kurzem aufgegangen und es ist noch sehr kalt. Es fröstelt mich ein wenig und ich ziehe die Kapuze meiner Windjacke noch etwas tiefer ins Gesicht. Was man nicht alles für eine Safari auf sich nimmt. Ich schaue auf die wunderschöne Landschaft hinaus und sehe die afrikanischen Büsche an mir vorbei ziehen. Die Weite Afrikas ist herrlich. Plötzlich steht sie vor mir: Eine Giraffe! Wunderschön und riesengross! Wie aus dem nichts ist sie auf die Strasse gekommen. Sie schaut mich an. Ich schaue zurück. Dahinter wird eine weitere Giraffe sichtbar.
Die zwei überqueren friedlich die Strasse vor meinem Auto. Mein Herz pocht. Afrika pur! Ein Wahnsinnserlebnis. So etwas kann man nur auf Safari erleben!
Genau das ist mir im Krüger Nationalpark in Südafrika passiert. Auf diesem Safaritrip habe ich nicht nur Giraffen gefunden, sondern auch eine grosse Anzahl an Elefanten, Zebras und als besonderes Highlight auch einen Geparden gesehen. Ich war bereits etliche Male auf Safari, sowohl in Nationalparks als auch in privaten Lodges, sogenannten Private Game Reserve. Was aber ist besser? Um Dir die Entscheidung zu erleichtern, habe ich hier die Vor- und Nachteile für Dich:
Safari in der Lodge oder im Nationalpark: Die Ausstattung
Hier gewinnt die Lodge natürlich. Wie man es von einer Unterkunft im oberen Segment erwartet, bieten die privaten Game Lodges meistens jeden Luxus, den man sich wünscht. Viele Lodges sind von bekannten Interior Designern ausgestattet und schmiegen sich wunderbar in die herrliche afrikanische Natur ein. Nicht selten haben die Zimmer der privaten Lodges einen eigenen kleinen Pool. Manchmal rundet auch noch eine Dusche unter freiem Himmel das Angebot ab.
Private Lodges haben in der Regel nur ungefähr 6-8 Zimmer. Manchmal sind in einem Game Reserve mehrere Lodges verstreut angesiedelt, um die Besucheranzahl aufzuteilen.
Im Nationalpark sind die Unterkünfte meistens eher einfach gestaltet und liegen im 3 bis 4 Sterne Bereich. Die Anlagen sind deutlich grösser und zielen auf mehr Besucher ab.
Safari in der Lodge oder im Nationalpark: Der Preis
Preislich liegt der Nationalpark ganz klar vorne, denn der oben genannte Luxus der privaten Lodge muss bezahlt sein. Private Lodges sind die teuersten Unterkünfte, die Afrika zu bieten hat. Meistens handelt es ich um luxuriöse Unterkünfte im 5 Sterne Bereich und der Unterhalt des Parks und der Schutz der Tiere verschlingt zudem Unmengen von Geld. Das muss bezahlt sein.
Safari in der Lodge oder im Nationalpark: Der Tagesablauf
In der privaten Game Lodge ist der Tagesablauf strikt geregelt und sieht meistens ungefähr so aus:
06h00 Weckruf kurz vor Sonnenaufgang
06h30 Treffpunkt in der Lobby mit Kaffee, Tee und Rusks, den typisch afrikanischen Kekse
Anschliessend Pirschfahrt im offenen Safarifahrzeug
ca. 10h00 Rückkehr zur Lodge und reichhaltiges Frühstücksbuffet
Anschliessend Zeit zur freien Verfügung
13h00 Mittagessen
Anschliessend Zeit zur freien Verfügung
15h30 Treffpunkt in der Lobby
Anschliessend Pirschfahrt inklusive Sundowner im Busch
19h00 Rückkehr zur Lodge
19h30 Aperitiv in der Bar
Anschliessend Abendessen
Übernachtung in der Lodge
Dein Ranger ist nicht nur bei den Pirschfahrten dabei, sondern weckt Dich in der Früh und begleitet Dich durch den ganzen Tag. Er ist normalerweise auch beim Essen mit dabei und berichtet von seinen abenteuerlichen Erlebnissen im Busch. In einer privaten Lodge bleibt kaum Zeit für individuelle Wünsche, es sei denn, Du bist bereit, extra dafür zu zahlen. Dann stellt man Dir gerne einen privaten Ranger mit Fahrzeug zur Verfügung. In manchen Lodge kannst Du auch zwischen einer Pirschfahrt oder einer Pirschwanderung wählen.
Bei der Safari im Nationalpark kannst Du Dir den Tag individuell einteilen. Wenn Du nicht im Nationalpark übernachtest, bist Du zeitlich nur an die Öffnungszeiten der Gates gebunden. Diese öffnen meistens bei Sonnenaufgang und schliessen bei Sonnenuntergang.
Safari in der Lodge oder im Nationalpark: Die Pirschfahrt
In der privaten Lodge führt Dich Dein Ranger im Safarifahrzeug zu den Tieren. Das Safarifahrzeug ist offen gestaltet und Du hast einen wunderbaren Rundblick.
Meistens nimmt Dein Ranger noch einen sogenannten Tracker mit auf die Fahrt. Dieser sitzt vor ihm auf einem Spezialstuhl neben der Kühlerhaube und sucht die Landschaft nach Tieren ab. Der Ranger unterhält Dich während der Fahrt mit spannenden Anekdoten und Infos zu den Tieren. Manchmal erläutert er auch die Pflanzenwelt und beantwortet alle Deine Fragen. In der privaten Lodge darf der Ranger auch abseits der Strassen fahren, was die Tiersuche einfacher macht. Ranger sind in der Spurensuche ausgebildet und können Dich auf diesem Weg zu den Tieren führen.
Zudem sind die verschiedenen Ranger mit Funk miteinander verbunden. Wenn ein Ranger etwas entdeckt hat, können die anderen es ihren Gästen ebenfalls zeigen. In manchen Lodges geht es während der Pirschfahrt auch mal auf kurze Spaziergänge. Das ist ein besonders spannendes Erlebnis!
Im Nationalpark übernimmst Du meistens selber Deine Pirschfahrt und fährst im privaten Auto durch den Park. Die Informationen zu den Tieren musst Du aus Deinem Reiseführer oder einem Tierbuch holen. Je nachdem, in welchem Fahrzeug Du unterwegs bist und welche Saison ist, kann Deine Sicht aufgrund des hohen Gras eingeschränkt sein. Damit Du weisst, welche Tiere Du suchen musst, kaufst Du Dir am besten bei der Rezeption des Parks eine Informationsbroschüre. Hier lohnt es sich auch, auf das Sightings Board zu schauen: Auf dieser Tafel ist aufgeführt, wann am Vortag wo welche Tiere gesichtet wurden.
Im Nationalpark bist Du verpflichtet, auf den Strassen zu fahren und im Auto zu bleiben und kannst die Tiere nicht im Busch suchen. Wenn Du keine Lust hast zum selber fahren oder auch mal die nächtlich aktiven Tiere sehen möchtest, lohnt sich die Buchung einer Pirschfahrt. Das kannst Du ebenfalls in der Rezeption organisieren.
Safari in der Lodge oder im Nationalpark: Das Gebiet
Im privaten Game Reserve kommt das richtige Afrika-Gefühl nur bei den grösseren Lodges auf oder denen, die direkt an den Nationalpark angeschlossen sind. Es gibt ein paar kleine private Reserves in der Nähe von Kapstadt, die eher einem grossen Zoo ähnlich sind. Bei diesen kleinen Parks kann es nämlich passieren, dass Du auch mal einen Zaun siehst. Manchmal kann es dort auch passieren, dass die Löwen sogar von den anderen Tieren abgetrennt sind, weil sie diese sonst alle fressen würden. Im privaten Gebiet wissen die Ranger oft, wo sich die Tiere ungefähr befinden und finden sie dadurch leichter. Nicht nur, weil sie durch Funk mit anderen Rangern kommunizieren können, sondern auch, weil die Tiere nur eine begrenzte Strecke zurücklegen jeden Tag. Der Ranger weiss, wo die Tiere am Vortag waren und kann deshalb vermuten, wo sie heute sind.
Im Normalfall ist ein Nationalpark deutlich grösser als ein privates Game Reserve. Im Nationalpark merkst Du oft überhaupt nicht mehr, dass Du in einem Park ist, sondern fühlt sich einfach komplett in Afrika. Der Krüger Nationalpark in Südafrika hat mit seinen 20’000 Quadratkilometern zum Beispiel ungefähr die Grösse von Wales! Da sich die Tiere frei bewegen, kann es im Nationalpark je nach Saison etwas schwieriger sein, Tiere zu finden und gute Sightings zu machen. Da das Gebiet aber grösser ist als beim privaten Game Reserve, hat es dafür auch mehr Tiere.
Travel Sisis Fazit: Für Safarieinsteiger und solche, die wenig Zeit haben, empfehle ich eine private Lodge. Wenn das Budget dafür nicht reicht, ist eine geführte Tour in einem Nationalpark eine prima Alternative. Diese gibt es mit Unterkunft im Zelt oder Lodge und täglichen Pirschfahrten in den Nationalpark. Solche geführten Touren sind buchbar bei elements of africa.
Warst Du bereits auf Safari? Hast Du eine private Lodge oder einen Nationalpark gewählt? Was sind Deine Erfahrungen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
Safari njema,
Deine Travel Sisi
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Kathi sagt
Wow, das sieht sooooo toll aus! Wir waren leider noch nie auf Safari, aber ich möchte das unbedingt bald einmal machen *.*
Liebe Grüße,
Kathi
Travel Sisi sagt
Hallo Kathi
Ja, eine Safari musst Du unbedingt mal machen. Das ist so toll, die Tiere live zu sehen! Ich hoffe, Du kannst auch bald in den Safarijeep steigen und wünsche Dir bis dahin eine gute Zeit!
Liebe Grüsse
Travel Sisi
Stefan sagt
Hi Sisi,
ich finde man sollte einfach beides machen. Auf eigene Faust im Nationalpark ist, wie Du auch schreibst, einfach mit mehr „Abenteuer-Feeling“ verbunden. Tierbegegnungen sind zwar eher Zufall, aber man kann eben auch so lange stehen bleiben, wie man mag und muss ich nach niemandem richten.
Ergänzend sorgt der Besuch eines privaten Reservats dann dafür, dass man (wahrscheinlich) all die Tiere zu sehen bekommt, die man selbst nicht entdeckt hat.
So ist beide zusammen dann ein rundes Safari-Erlebnis.
LG
Stefan
Travel Sisi sagt
Hallo Stefan
Vielen dank für deine Meinung. Wenn man Zeit Geld für beides hat, ist es natürlich ideal. Ich hoffe, ich kann auch bald wieder mal auf Safari gehen. Es ist einfach ein grandioses und unvergessliches Erlebnis.
Liebe Grüsse
Esther aka Travel Sisi