Heute Morgen hat es mir gereicht! Schon wieder sehe ich auf Facebook eine Freundin, die sich eine Anaconda um den Hals gelegt hat und fröhlich vor der Kamera posiert. Es kommt auch noch schlimmer: Die Kommentare sind durchgehend positiv und alle finden es gut, was meine Freundin macht! In solchen Momenten verstehe ich die Welt nicht! Dieses Foto hat das Fass wirklich zum Überlaufen gebracht und ich habe deshalb beschlossen, diesen Artikel zu verfassen. Es war ja leider nicht das einzige Tierfoto dieser Art, das mir in den letzten Tagen über den Weg gelaufen ist…
Über die Weihnachtsfeiertage habe ich jemanden gesehen, der in Thailand einen Elefanten gestreichelt hat.
Es gab jemanden, der sich in Südafrika mit einer eingesperrten Eule fotografiert hat.
Ein weiterer Höhepunkt war wieder einmal ein Selfie mit den angeketteten Tigern in Thailand.
Und klar, obwohl ich um Zoos und andere solche unnötigen Institutionen immer einen grossen Bogen mache, bin ich leider auch schon oft mit – quasi – zahmen Tieren auf meinen Reisen konfrontiert worden:
Im Brasilianischen Amazonas wollte man mir ein Faultier in die Hand drücken.
In Honolulu sollte ich mit einem Papagei posieren.
Im Mekongdelta in Vietnam holte plötzlich der Besitzer des Cafes eine lahme Riesenschlange aus einer Holzkiste unter dem Tisch.
Beim Tempelbesuch in Bali hingen in einem Café Fledermäuse und auf einem Tisch schlief ein Waschbär.
Auf der Philippinischen Insel Bohol hielten sich viele Familien als Touristenattraktion einen Tarsier.
Auf dem Djemaa el Fna in Marrakesch sollte ein mit Kleidern angezogenes kleines Äffchen an einer Kette eine Fotoattraktion sein.
Diese Liste könnte ich leider endlos weiterführen…
Die Einheimischen waren jeweils fast schockiert und beleidigt, dass ich mich weigerte, ein Foto zu schiessen. Sie verdienen schliesslich Geld damit! Stattdessen habe ich ihnen erklärt, dass ich keine Fotos von leidenden Tieren mache.
Liebe Leute, wisst ihr nicht, dass sich kein Tier freiwillig zu solchen Aktivitäten bereit erklärt?
Wisst Ihr nicht, dass die Tiere ein Leben lang gequält werden, damit ihr diese – ach so süssen – Fotos auf den Social Medias publizieren könnt?
Ich verstehe nicht, wie man heutzutage noch so blind durch die Gegend laufen und all die Information über die falsche Haltung von Tieren in Gefangenschaft einfach ignorieren kann. Noch erschreckender ist es, dass sich auch gerne Reiseblogger mit eingesperrten und zahmen Tieren zeigen. Gerade als vielgereiste Person muss man doch wissen, dass ein Tier solche Aktivitäten nie freiwillig mit sich machen lässt. Es ist ja manchmal bereits schwierig, eine Katze zu streicheln und das ist ein Haustier! Meiner Meinung nach sollte das eigentlich jedem sofort einleuchten. Aber wenn ich mir die Kommentare unter den jeweiligen unnatürlichen Tier-Posts durchlese, wird es mir echt schlecht. Es scheint tatsächlich viel mehr Menschen zu geben, die ein solches Foto mit einem eingesperrten Tier gut heissen als andere!
Liebe Leute, so ein Foto ist nicht süss, sondern einfach nur Tierquälerei auf Reisen!
Falls du auch zu diesen Leuten gehörst, die unwissend sind, möchte ich deshalb genau diesen Zeitpunkt zu Beginn des neuen Jahres nutzen, um Dir die Augen mit folgenden Infos zu öffnen:
Bei Peta kannst du nachlesen, warum du auf Elefantenreiten und andere Tieraktivitäten im Urlaub verzichten solltest, weil es Tierquälerei auf Reisen ist.
Hier gibt es Informationen zum Tigertempel in Thailand vom WWF. Dieser wird ja leider immer noch gerne besucht.
Ich weiss, dass nicht jeder die Geduld aufbringt, darauf zu warten, dass ihm irgendwann einmal irgendwo ein wildes Tier über den Weg läuft. Zumal es dann bestimmt auch unwahrscheinlich ist, dass du dann auch noch genau rechtzeitig deine Kamera zur Hand hast. So ist es aber nun mal und das ist einfach die Natur! Ich weiss auch, dass es sich nicht jeder leisten kann, eine Safari zu machen.
Ich würde mir deshalb sehr wünschen, dass all diejenigen, die es sich nicht leisten können oder ungeduldig sind, einfach auf diese unnatürlichen Fotos und Aktivitäten mit Tieren verzichten. Das ist kein Ersatz und reine Tierquälerei auf Reisen! Solange es Leute gibt, die Geld für solche Fotos und Aktivitäten zahlen, wird es sie leider immer geben. Wenn man sich das Geld für eine solche ungute Institution spart, reicht es dann vielleicht auch irgendwann mal für eine echte Safari. Der einzige Weg, um Tiere artgerecht zu erleben ist nun mal in freier Wildbahn. Alles andere ist einfach falsch und ungerecht.
Happy travels ohne unnatürliche Tierbegegnungen
Deine Travel Sisi
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Nicole sagt
Vielen lieben Dank für deinen Artikel. Auch ich bin jedes Mal schockiert, wenn sich meine Freunde mit den nächsten tollen Fotos von eingesperrten Tieren auf Reisen überbieten.
Ich gehe schon lange dagegen vor und es ist schön zu lesen, dass es noch mehr Leute gibt, die das nicht gutheißen.
Ich hoffe es viele Leute werden den Beitrag lesen und anfangen sich zu reflektieren.
Liebe Grüße
Travel Sisi sagt
Hallo Nicole
Vielen Dank für deine Nachricht. Das freut mich sehr, dass du meine Meinung teilst. Ich bin auch immer wieder schockiert, dass es heutzutage noch so viele Leute gibt, die Freude an eingesperrten Tieren finden. Jedes Mal, wenn ich so ein Foto sehe, kommentiere ich einfach mit dem Link zu diesem Artikel. Vielleicht kannst du das auch machen.
Liebe Grüsse
Esther aka Travel Sisi