Etwas Wunderbares am Reisen ist, dass man unterwegs viele interessante Menschen trifft. Zum Abschluss meines Aufenthaltes in Südafrika habe ich zusammen mit dem grossen Globetrotter 2012 eine längere Reise durch Südafrika und Namibia gemacht. In unserer Unterkunft in Hluhluwe in Südafrika lernen wir das deutsche Paar Iris und Wolfram kennen, die mit ihrem Camper auf Weltreise waren. Wir waren damals beide mit Hund unterwegs und kamen so schnell ins Gespräch. Wir bestaunten das tolle Reisemobil der beiden und hörten interessiert ihre spannenden Reisegeschichten.
Iris und Wolfram sind heute immer noch unterwegs. Endlich habe ich Zeit gefunden, mit den beiden sympathischen Weltenbummler ein spannendes Interview zu führen.
In diesem Artikel berichten Iris und Wolfram wie sie in ihrem Camper auf Weltreise sind, ob sie ihren Lieblingsplatz gefunden haben und wie sie aktuell von der Coronakrise betroffen sind.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
Vorstellung meiner Interviewpartner
Das deutsche Paar Iris und Wolfram arbeitet nicht mehr. Und sie träumen auch nicht mehr, sondern leben ihren Traum. Und es ist der Traum von vielen anderen auch. Unter dem Motto “Weg auf Zeit” reisen sie mit ihrem Auto durch die Welt und machen dort Halt, wo es ihnen gefällt. Die beiden heute über 60-Jährigen sind seit 2011 in ihrem OF-EN unterwegs. Der Name OF-EN stammt von ihrem Autokennzeichen.
Bevor es losging haben sie ihre Firma geschlossen und sich auf den Weg gemacht. 2011 bis 2013 sind sie rund um Afrika gefahren. Sie haben viel Zeit im schönen Südafrika verbracht und auch unser Gästehaus in Kapstadt besucht.
2013 bis Ende 2014 sind sie durch Südamerika gereist. 2015 bis 2017 ging es dann durch Nordamerika. Seit 2018 ist das Auto wieder fix in Europa. Seit 2018 reisen sie in den Wintermonaten durch Südeuropa und Marokko und leben im Sommer am Bras d’Or Lake auf Cape Breton in Kanada.
Hier haben die zwei einen #Lieblingsplatz gefunden und sich ein Haus am See gekauft.
Aber auch von hier aus wollen sie zukünftig weiterreisen. In Amerika, Kanada, Alaska gibt es noch einiges, das die zwei deutschen Weltenbummler sehen möchten.
Was hat euch damals bewegt, Deutschland zu verlassen?
Wir wollten schon immer reisen, wenn wir mal nicht mehr arbeiten. Dass es aber eine Langzeitreiseleben werden würde, hat sich so ergeben. 2011 haben wir unser Haus verkauft und den Mercedes G mit Bimobilaufsatz auf einer Messe in Düsseldorf gesehen.
Wir wollten solange wir noch “Jung” sind zuerst Afrika umrunden.
Nordamerika kann man auch noch im Alter machen, sagten wir uns damals.
Habt ihr den Entscheid jemals bereut oder würdet ihr es wieder machen?
Wir haben es kein einziges Mal bereut! Stattdessen beneiden wir immer wieder die Menschen und Familien, die wir auf unseren Fahrten treffen, die schon in jungen Jahren Langzeit unterwegs sind.
Wir fragen uns dann: Hätten wir nicht schon früher losziehen können?
Dennoch haben wir unser Leben davor auch genossen. Das Arbeitsleben und das Familienleben mit unseren Kindern war schön. Alles kommt zu seiner Zeit.
Welche Länder und Kontinente habt ihr bisher gesehen?
Wir waren in Afrika und Süd- und Nordamerika. Bisher haben wir 58 Länder bereist.
Welche Länder möchtet ihr noch sehen?
Wir träumen immer wieder von der Seidenstrasse, sind aber nicht sicher, ob es noch etwas wird. Ganz bestimmt werden wir aber wieder in Kanada und USA reisen. Dort gibt es noch viel für uns zu entdecken und von unserem neuen Zuhause auf Cape Breton ist das einfacher zu erreichen.
Ihr habt jetzt so viel gesehen, habt ihr irgendwo euren Lieblingsplatz gefunden? Wenn ja, wo ist er?
Wir haben auf unseren Reisen immer wieder Plätze gefunden, wo wir gerne leben würden. Das erste Mal gab es ein konkretes Angebot tin Kapstadt, Südafrika. Doch da waren wir ja gerade mal eineinhalb Jahre unterwegs. Das war für uns zu früh, um sich schon wieder niederzulassen. Nachdem wir Nordamerika bereits hatten und der OF-EN wieder in Europa angekommen war, haben wir lange überlegt, wo und wie wir weiterhin leben wollten. Wir hatten schon so viel wunderschöne Plätze gesehen, an denen wir hätten leben wollen.
Unser #Lieblingplatz sollte am Wasser liegen und viel Platz bieten.
Süddeutschland war ein Favorit von uns, aber dort sind wir nicht fündig geworden. Es war zu teuer und zu eng. So kam die Idee, in Kanada nach einem Platz zu suchen. Das Haus am See in Cape Breton in Kanada ist unser neues Zuhause geworden. Hier verbringen wir nun die europäischen Sommermonate und im Winter sind wir dann wieder mit dem OF-EN unterwegs.
Was gefällt euch am meisten an eurem mobilen Leben?
Wir schätzen es, dass wir immer wieder weg können, wenn es uns nicht mehr gefällt. Wir können bleiben, wenn es schön ist oder man Menschen begegnet, mit denen wir länger Zeit verbringen möchten.
Für uns ist es keine Reise mehr, sondern unser Leben.
Es ist toll, neue Orte zu entdecken, die Natur zu erleben und fremde Menschen kennen zu lernen.
Welche Schwierigkeiten bringt euer mobiles Leben mit sich und vermisst ihr Deutschland manchmal, wenn ihr unterwegs seid?
Es gibt überhaupt keine Schwierigkeiten. Das Vermissen ist bei uns unterschiedlich: Iris nie und Wolfram manchmal.
Habt ihr auch schon eine Problemsituation unterwegs gehabt?
Es kam immer mal wieder etwas vor. Aber wenn alles gut ging, war es nichts weiter als ein weiteres Abenteuer.
Ist die aktuelle Coronakrise auch ein Problem für euer Nomadenleben?
Ja, im Moment stecken wir dank Corona tatsächlich fest. Wir sind nach drei Monaten Marokko gerade noch so über Spanien und Frankreich mit dem OF-EN nach Deutschland gekommen. Nun dürfen wir aber nicht nach Kanada fliegen. Zurzeit sind wir deshalb in einer AirBnB Wohnung und warten, dass die Kanadier uns wieder einreisen lassen. Wir werden demnächst wieder losziehen und schauen, was möglich ist und wohin unsere Reise führt. Aber die Situation beunruhigt uns inzwischen gar nicht mehr. So leben wir ja eigentlich schon seit Jahren.
Wir reagieren auf das, was passiert und wissen morgens nicht, wo wir abends stehen werden.
Es gibt immer einen neuen Plan, einen Traum und dann ziehen wir einfach los und erleben.
Liebe Iris und lieber Wolfram, vielen herzlichen Dank für diese Details zu eurem Nomadenleben. Ich wünsche euch ein baldiges Öffnen der Grenzen, weiterhin viele tolle Erlebnisse und natürlich gute Gesundheit.
Wenn du dich von Iris und Wolfram inspirieren lassen möchtest, klickst du dich am besten durch ihre detaillierte Webseite. Mit all den vielen spannenden Reiseberichten und schönen Fotos möchtest du dann bestimmt auch gleich losfahren!
Bleibt gesund,
deine Travel Sisi
Dieser Artikel war zum Zeitpunkt des Interviews aktuell. Die Situation mit Corona ändert sich täglich und ich kann deshalb für die Aktualität nicht garantieren.
Dir gefällt dieser Artikel? Wenn du noch mehr schöne Reisetipps und Interessantes aus aller Welt erfahren? Damit du nichts verpasst, folgst du mir am besten gleich mal auf Facebook, Twitter, Pinterest oder Instagram. Ich freue mich auf dich!
Like it? Pin it!
Schreibe einen Kommentar