Sardinien hat mich und meine zwei Globetrotter bereits bei unserer ersten Rundreise um den Finger gewickelt. Die wunderbaren kleinen Badebuchten, das glasklare Meerwasser, das feine Essen und die charmanten kleinen Städtchen der italienischen Insel sind unvergesslich. Das wollen wir unserem Camper Helga natürlich auch zeigen. Im Frühling entscheiden wir uns deshalb für eine Camping Rundreise durch das nördliche Sardinien. Die Anreise machen wir mit der Fähre, so dass ein zusätzliches Highlight auf uns wartet.
Was du bei einer Camping Rundreise auf Sardinien erleben kannst, wo du die schönsten Campingplätze und Strände und die besten Aktivitäten und Restaurants findest, verrate ich dir in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
Infos zu Sardinien & Essen auf der Insel
Nach Sizilien ist Sardinien die zweitgrösste Insel im Mittelmeer und gehört zu Italien. Die Fläche von 24’090 Quadratkilometer teilen sich 1.6 Millionen Menschen und ungefähr 2.8 Millionen Schafe. Die eigene Sprache Sardisch wird noch von vielen Einwohnern gesprochen. Die offizielle Sprache auf Sardinien ist aber italienisch.
An den 1’230 Kilometern Küste Sardiniens findest du sehr wahrscheinlich die schönsten Strände des Mittelmeers.
Die Landschaft der Insel ist sehr abwechslungsreich. Mit zwei Trips haben wir nun beinahe die ganze Insel bereist und es ist wirklich überall sehr schön und sehenswert. Egal, wo du an den Strand gehst, das glasklare Meerwasser wird dich auf deiner Reise durch Sardinien immer begleiten.
Bei der Fahrt über die Insel wirst du viele Korkeichen sehen und Nuraghen (die Info dazu folgt weiter unten). Im Restaurant auf Sardinien werden dir die typisch sardischen Pasta Culurgiones aufgetischt und die Malloreddus schmecken auch toll. Meeresfrüchte und Fisch wird natürlich oft serviert. Zum Essen trinkst du das sardische Bier Ichnusa. Als Dessert wählst du die feinen Pardulas. Aber Achtung, diese Törtchen aus Ricotta und dem auf der Insel angebauten Safran machen richtig süchtig! Zum Abschluss des Essens gibt es dann noch den sardischen Myrtenlikör Mirto.
Beste Reisezeit Campingreise Sardinien
Sardinien ist wirklich eine wunderschöne Insel, die jedes Jahr viele Leute und somit auch Camper anzieht. Deshalb ist es empfehlenswert, diese schöne italienische Insel in der Nebensaison zu besuchen. Dann kannst du jeden Campingplatz spontan anfahren und deinen Lieblings-Stellplatz auswählen. Die Temperaturen sind in der Nebensaison noch sehr angenehm und du musst nicht unbedingt einen Stellplatz im Schatten suchen. Zudem sind die Preise in der Nebensaison natürlich deutlich günstiger als in der überfüllten Hochsaison. Im Juli und August ist es auf Sardinien nicht nur sehr heiss und voll, sondern auch ziemlich teuer.
Wir haben für unsere Reise den Mai gewählt. Allerdings waren wir noch ungefähr 2-3 Wochen zu früh unterwegs. Das Meer war nämlich ziemlich kalt.
Für den kleinen Globetrotter hatten wir einen Neopren dabei und er konnte so ziemlich lange im Wasser bleiben. Für uns Eltern war es aber schon noch ziemlich frisch. Die ideale Reisezeit hatten wir also bei unserer ersten Reise nach Sardinien gewählt. Damals waren wir ab Ende Mai unterwegs und konnten ohne Probleme schwimmen.
Reise- und Campingführer für Sardinien
Dieses Mal sind wir sogar gleich mit drei Reiseführern unterwegs. Von unserer letzten Reise nach Sardinien haben wir noch den Reiseführer Sardinien von Dumont*. Da wir dieses mal mit Helga unterwegs sind, habe ich uns zusätzlich einen Camping-Reiseführer für Sardinien organisiert. Der Camper Guide Sardinien* von Marco Polo ist sehr empfehlenswert, wenn du mit Camper oder Wohnmobil in Sardinien unterwegs bist. In diesem Reiseführer sind nicht nur Sightseeing-Tipps aufgeführt, sondern auch tolle Stell- und Campingplätze auf Sardinien. Kurz vor Abreise haben wir dann auch noch schnell im Campingpshop den ACSI Stellplatzführer* geholt.
Mit dem ACSI Campingführer erhälst du eine Ermässigungskarte, die dir auf teilnehmenden Campingplätzen in der Nebensaison einen Aufenthalt zum Pauschalpreis ermöglicht.
Der Kauf des ACSI Stellplatzführer* lohnt sich bereits ab der 2. Übernachtung und ist wirklich sehr empfehlenswert, wenn du wie wir mit deinem Camper in der Nebensaison unterwegs bist.
Die Route unserer Rundreise auf Sardinien
Inklusive An- und Abreise haben wir für diese Rundreise auf Sardinien 10 Tage Zeit gehabt. Wir haben uns deshalb auf den nördlichen Teil der Insel beschränkt. Mit Kind ist man natürlich auch etwas gemütlicher unterwegs und wir haben meistens mehrere Tage an einem Campingplatz verbracht.
Unsere Route: Porto Torres – Vignola Mare – Palau – Olbia – San Teodoro – Bosa – Alghero – Porto Torres
Wenn du länger Zeit hast, kannst du bestimmt auch ganz Sardinien bereisen. Dafür würde ich als Familie wahrscheinlich ungefähr 4 Wochen einrechnen.
Die Anreise nach Sardinien mit dem Camper
Viele Wege führen nach Sardinien. Mit dem Auto oder Camper führt dich von Mitteleuropa deine Reise am besten nach Genua oder Livorno. Von dort fahren die Fähren nach Sardinien und bringen dich entweder nach Porto Torres oder Olbia. Die Strecken werden bedient von den Fährgesellschaften Tirrenia, GNV, Grimaldi und Moby. Es gibt Tages- und Nachtfahrten. Wir wählen die kürzeste Fahrstrecke und fahren nach nur 4 Stunden Autofahrt in Genua am Abend auf die Fähre.
Von Genua in Italien wollen wir in 10 Stunden Fahrt über das Mittelmeer nach Porto Torres auf Sardinien fahren.
Die Fährfahrt haben wir ganz bequem über das Cruise & Ferry Center* gebucht. Beim Schweizer Spezialisten für Fährreisen wurden wir nicht nur prima beraten, sondern sind auch gut aufgehoben, wenn es eine Änderung gibt. Und das schätzt man in diesen turbulenten Zeiten natürlich ganz besonders.
Zwei Stunden vor der geplanten Abfahrt unserer Tirrenia Fähre erreichen wir den Hafen in Genua. Der Check-in ist schnell erledigt und dann stehen wir auf dem Parkplatz im Hafen und warten bis wir auf die Fähre fahren dürfen. Wir sehen zu, wie die Lastwagen auf die Fähre fahren und vertreiben uns die Zeit mit einem feinen Abendessen. Dann rollt unsere Helga auf die Fähre.
Mit der Fähre von Genua nach Porto Torres
Die Fahrt von Italien nach Sardinien dauert mit Tirrenia ungefähr 10 Stunden. Auf der Fähre hast du die Wahl zwischen einem Sitzplatz oder einer Kabine Innen oder Aussen. Wir wählen für die Fahrt nach Sardinien eine Vierbett-Kabine Aussen. Von der Garage auf dem Schiff erreichen wir über die Treppe die Rezeption. Hier erhalten wir die Karte zu unserer Kabine.
Die Kabine auf der Fähre nach Sardinien ist mit zwei Stockbetten ausgestattet und wir haben sogar ein eigenes Badezimmer mit Dusche und Toilette.
Aus dem Kabinenfenster beobachten wir die Aktivitäten am Hafen. Für die Abfahrt gehen wir aber noch einmal hoch aufs Deck und winken Genua zum Abschied zu. Dann schauen wir noch kurz im Spielzimmer vorbei und fallen bald schon müde in unserer Kabine ins Bett.
Ankunft mit der Fähre auf Sardinien und Fahrt nach Vignola Mare
Bereits zum Sonnenaufgang stehen wir wieder auf dem Deck. Sardinien ist in der Ferne bereits sichtbar und die Vorfreude auf unseren Campingreise gross. Wir haben uns einen feinen Cappucino und ein Cornetti geholt und geniessen die tolle Stimmung zum Sonnenaufgang an Bord der Fähre. Dann geht es zurück in unsere Kabine für eine Dusche, denn der Check-out rückt nahe. Wir verbringen auch die letzten Minuten der Überfahrt an Deck, denn die Einfahrt mit dem grossen Schiff in den Hafen von Porto Torres ist ein spannendes Erlebnis.
Schon bald sitzen wir wieder in unserer Helga und fahren hinaus nach Porto Torres. Im grossen Conad Supermarkt decken wir uns mit Lebensmitteln ein. Der Weg nach Vignola Mare ist gut ausgeschildert und führt uns entlang der Küste. In Castelsardo legen wir einen Stop ein.
Das hübsche Castelsardo thront malerisch hoch über dem Meer an der Nordküste von Sardinien.
Wir finden am Ortseingang einen prima Parkplatz, holen uns ein Stück Pizza im Supermarkt und setzen uns damit an den Strand. Ferienstimmung pur. Gestärkt nehmen wir anschliessend den steilen Spaziergang hoch in die verwinkelte und autofreie Altstadt auf uns. Rund um die Burg Castello dei Doria stehen die alten Steinhäuser eng nebeneinander. Wir entdecken die Altstadt des hübschen Castelsardo auf den schmalen Pflastergässchen, gehen durch Torbogen und über schmale Treppen.
Von Castelsardo ist es nicht mehr weit bis zu unserem nächsten Highlight, dem Roccia dell’Elefante. Wir müssen zwar einen kurzen Umweg dafür fahren, aber das lohnt sich auf jeden Fall. Der Steinfels in Elefantenform wurde von der Natur geschaffen und ist sehenswert.
Campingplatz Vignola Mare
Nach weiteren 45 Minuten Fahrt erreichen wir unseren ersten Campingplatz, den Baia Blu La Tortuga in Vignola Mare. Die Stellplätze sind in sechs verschiedene Kategorien eingeteilt. Zudem gibt es Glamping-Unterkünfte auf dem Campingplatz. Jetzt in der Vorsaison haben wir eine grosse Auswahl an Stellplätzen in allen Kategorien. Wir wählen den Stellplatz 198V im schattenspendenden Pinienwald.
Den Campern stehen mehrere Sanitärgebäude zur Auswahl. Alle sind sehr sauber und gepflegt. WC-Deckel sind vorhanden, aber kein WC-Papier. Es gibt eine Pizzeria auf dem Platz, einen Spielplatz, eine Gelateria und eine Beach Bar am Strand. Die letzteren zwei sind jetzt in der Nebensaison noch nicht geöffnet. Dafür bietet der grosse Shop alles, was das Camperherz begehrt. Das Brot fürs Frühstück holen wir allerdings im Ort selber. In Vignola Mare findest du eine tolle Bäckerei mit himmlischen Cornetti.
Der Campingplatz Baia Blu La Tortuga liegt direkt an der wunderschönen Spiaggia di Vignola.
In der Hauptsaison ist auf dem Campingplatz La Tortuga auch das Schwimmbad geöffnet. Es bietet 1300m2 Wasserspass. In Vignola Mare gibt es mehrere Restaurants, die du schnell zu Fuss erreichen kannst. Die Bar Tabacchi Vignola Mare serviert ganz feine Aperol Spritz mit Snacks zum Apero.
Fahrt mit dem Camper über Porto Pollo nach Palau
Nach dem tollen Aufenthalt in Vignola Mare fährt uns Helga weiter der sardischen Küste entlang Richtung Palau. Unser Navigationsgerät meint es wieder einmal sehr lustig mit uns und führt uns auf einer kurvenreichen und sehr schmalen Strasse durchs Inland. Zum Glück ist Helga so schlank. Zur Mittagszeit kommen wir in die Nähe von Porto Pollo und biegen hier ab Richtung Isola dei Gabbiani. Porto Pollo ist der Surfer- und Kitesurfer-Hotspot von Sardinien und das können wir uns nach der langen Zeit in Kapstadt natürlich nicht entgehen lassen. In der Beach Bar Lacala Calà gibt es feine Panini für uns.
Wir beobachten beim Essen die Kiter und Surfer wie sie über das herrlich blaue Meerwasser fetzen.
Wenig später erreichen wir bereits Palau, wo wir den nächsten Campingplatz ansteuern wollen. Zuerst schlendern wir noch mit einem Gelati durch den hübschen Hafen. Von hier legen übrigens auch die Boote auf das zauberhafte Maddalena Archipel* ab.
Anschliessend machen wir uns auf den Weg zum berühmten Bärenfelsen am Cape d’Orso. Der Parkplatz zum Roccia dell’Orso ist gut ausgeschildert und befindet sich wenige Minuten ausserhalb von Palau. Wir bezahlen für den Parkplatz (EUR 3) und für den Eintritt (EUR 3 pro Erwachsener) und machen uns auf die Wanderung.
10 Minuten später wissen wir, dass sich der knackige Aufstieg gelohnt hat. Der Ausblick vom Roccia dell’Orso gehört nicht umsonst zu den schönsten von Sardinien.
Campingplatz nahe Palau
Nur eine kurze Autofahrt vom Bärenfelsen entfernt erreichen wir unseren zweiten Campingplatz, das Camping Village Capo d’Orso. Auch dieser Campingplatz in Palau gehört zu Baia Holidays. Die Stellplätze sind in sechs verschiedene Kategorien eingeteilt. Zudem gibt es Glamping-Unterkünfte auf dem Campingplatz. Jetzt in der Vorsaison ist noch nicht viel los und wir haben eine grosse Auswahl an tollen Stellplätzen zur Auswahl. Da das Gelände sehr weitläufig ist, werden wir sogar mit dem Golfcart zur Besichtigung gefahren. Ein tolles Highlight!
Wir wählen den Stellplatz 621 und weil der Stellplatz vor uns nicht besetzt ist, stehen wir direkt am Meer. Ein echter Campingtraum.
Das Sanitärgebäude ist allerdings dafür etwas weiter entfernt. Es ist neu und sehr schick und sauber. Etwas gewöhnungsbedürftig finden wir die Kombination von Toiletten und Duschen. Dafür sind die Kinderwaschbecken sehr hübsch. WC-Deckel sind vorhanden. Das WC-Papier müssen wir selber mitbringen. Es gibt ein Restaurant, einen Spielplatz, eine Bar und einen Supermarkt auf dem Platz. Die Cornetti sind ab 08h00 erhältlich und schmecken sehr fein.
Direkt am Campingplatz gibt es zwei Strände. Ein Teil davon ist in der Hochsaison mit Liegestühlen ausgestattet. Die günstigste Stellplatzkategorie kostet für 2 Personen inklusive Strom ab EUR 35 pro Nacht. In der Nebensaison erhälst du auf dem Camping Village Capo d’Orso mit der ACSI Karte die Stellplätze in den Kategorien Premium und Premium Plus zum vergünstigten Pauschalpreis von EUR 22 pro Nacht. Der Preis gilt für 2 Personen. Kinder werden mit einem Zuschlag von EUR 9 verrechnet.
Fahrt über Olbia nach San Teodoro
Nach unserem Aufenthalt in Palau geht unser Roadtrip Sardinien weiter und Helga fährt uns nach Olbia. Die viertgrösste Stadt Sardiniens ist heute die touristische Haupstadt der italienischen Insel. Wir finden schnell einen Parkplatz bei Molo Brin und spazieren auf dem Corso Umberto durch die Altstadt von Olbia. Hier gibt es tolle kreative Shops, viele Bars, Cafés und Restaurants. Im Café Matteoti an der gleichnamigen Piazza sitzen wir mitten unter Einheimischen und geniessen feine Panini.
Frisch gestärkt und voller schöner Eindrücke aus dem hübschen Olbia geht unsere Fahrt weiter. Den nächsten Stop legen wir am Porto Taverna Strand ein.
Diesen Strand musst du unbedingt besuchen, denn er ist mit seinem Blick auf die Insel Tavolara ein echtes Highlight.
Unser Weg hat eigentlich der Campingplatz Tavolara hierher geführt. Er liegt einen kurzen Spaziergang vom wunderschönen Strand entfernt. Uns hat dieser Platz nicht überzeugt, aber wir haben später auf unserer Reise nur Gutes von diesem Campingplatz gehört.
Campingplatz San Teodoro La Cinta
Wir fahren noch ein Stück weiter südlich, denn in San Teodoro wartet ein Tipp von einer Freundin auf uns. Sie hat uns den Camping San Teodoro La Cinta empfohlen. Dieser eher einfache Campingplatz liegt direkt an der wunderschönen Spiaggia La Cinta. Dieser Strand ist ein Hotspot für Kiter und Windsurfer. Bereits jetzt in der Vorsaison ist der Campingplatz deshalb gut besucht und die Stellplätze mit Meerblick sind alle belegt. Allerdings muss man hier auch das Meer durch einen Maschendrahtzaun bewundern, was ich nicht so toll finde.
Wir wählen den lauschigen Platz 230 unter Bäumen und haben doch noch etwas seitlichen Blick aufs Meer.
Es gibt nur ein Sanitärgebäude, das auch bereits etwas älter ist. Aber dafür wird es wirklich sensationell gereinigt und ist immer sehr sauber. Ganz lustig finde ich die Duschkabinen, aus denen man beim Duschen oben rausschauen kann. WC-Deckel sind vorhanden. Das WC-Papier müssen wir selber mitbringen. Auf dem Platz gibt es noch einen kleinen Supermarkt und eine Bar. Speziell erwähnen muss ich noch die wirklich bestens organisierte Recyclingstation dieses Campingplatzes. Der kleine Globetrotter hat zudem viel Spass auf dem Spielplatz. Gleich ausserhalb vom Campingplatz findest du die Taverna degli Artisti. Unsere Take-Away Pizza hat super geschmeckt.
Ein Spaziergang ins Zentrum von San Teodoro lohnt sich auf jeden Fall. Hier gibt es eine grosse Auswahl an Restaurants und Bars. In der Hochsaison ist hier aber bestimmt auch sehr viel los. Ein Besuch der BM&V Gelateria Artigianale darfst du nicht verpassen. Die Gelateria serviert selbstgemachtes Eis, das himmlisch schmeckt. Ich träume heute noch vom feinen Feigen-Gelati. Zur Apero-Zeit machst du am besten einen Spaziergang am Strand entlang zur Beach Bar. Hier haben wir dann auch gemerkt, weshalb uns dieser Campingplatz und der Strand empfohlen wurde. Es sieht nämlich fast so aus wie in Kapstadt.
Fahrt durch das Inland nach Bosa
Nach dem Frühstück hüpfen wir noch einmal kurz ins Meer und verabschieden uns dann vom schönen Strand. Heute liegt eine lange Etappe auf unserem Roadtrip durch Sardinien vor uns. Wir wollen nämlich die ganze Insel durchqueren. Das ist in gut 2 Stunden möglich. Unterwegs sehen wir immer wieder Nuraghen.
Etwas vor Bosa erreichen wir Macomer. Hier in der Nähe befindet sich die Kultstätte Tamuli mit Gigantengräber, Bronzezeitdorf und Nuraghierfestung. Das klingt sehr spannend. Bei uns geht sich der Besuch zeitlich aber nicht aus. Dafür haben wir mehr Zeit in Bosa.
Unzählige farbenprächtige Häuser, enge Gassen mit Pflastersteinen, alte Fischerboote und ein Castello mit Weitblick. Das ist Bosa.
Wenn du hier in der Nähe bist, musst du unbedingt einen Stop einlegen und durch die hübsche Altstadt spazieren. Bei unserem Besuch regnet es in Strömen und trotzdem verzaubert uns dieser Ort an der Westküste Sardiniens.
Campingplatz S’Abba Druche
Ein paar Kurven weiter der Küste entlang Richtung Norden fahren wir auf den wahrscheinlich schönsten Campingplatz unsere Campingreise durch Sardinien. Die Area Sosta Camper s’Abba Druche erreichst du auf einer holprigen Schotterstrasse. Der Platz ist nur für Camperfreunde reserviert und bietet Zugang zu drei wunderschönen Stränden.
Unser Aufenthalt auf diesem Campingplatz ist nicht ganz so idyllisch, denn wir haben starken Wind und es regnet fast durchgehend.
Trotzdem können wir uns die Schönheit dieses naturnahen Campingplatzes vorstellen. Von unserem Stellplatz blicken wir direkt auf das – heute sehr graue – Meer. Das Sanitärgebäude ist eine sehr einfache Holzkonstruktion und für die Dusche musst du extra bezahlen. Zwischen zwei der Badebuchten befindet sich das Ristorante Pizzeria S’Abba Druche mit einer ganz tollen Aussenterrasse.
Fahrt der Küste entlang nach Alghero
Da der Regen sich hartnäckig hält, verlassen wir den Campingplatz S’Abba Druche nach nur einer Nacht und fahren weiter der Küste entlang nach Alghero. Diese Küstenstrasse zwischen Bosa und Alghero gilt eigentlich als Highlight auf Sardinien.
Die Strecke gehört zu den aufregendesten Strassen der Insel. In der idyllischen Küstenlandschaft lassen sich das felsige Ufer, kleine Buchten, bizarre Felsformationen und immer wieder das tiefblaue Meer entdecken.
Wir müssen uns das alles leider vorstellen und sehen bei viel Regen einfach nur sehr viel Grau. Bald erreichen wir Alghero und finden einen prima Parkplatz auf dem Parcheggio Piazzale della Pace. Von hier sind es nur wenige Schritte zu Fuss zu unserem Mittagessen in der Bar Focacceria Milese. Die Focaccias schmecken genial und du sitzt mitten unter Einheimischen. Sehr empfehlenswert ist die Hausspezialität mit Tomaten, Thunfisch, Ei, Sardellen, Rucola und Zwiebeln.
Von hier sind wir nur wenige Schritte entfernt vom Stadttor, das uns in die hübsche Altstadt von Alghero bringt. Du spazierst auf Pflastersteinen durch enge Gassen, die gesäumt sind mit kleinen Shops und netten Cafés. Der kleine Globetrotter ist während unserer Sightseeingtour durch Alghero prima unterhalten mit den mittelalterlichen Kanonenrohren und Steinschleudern die auf den imposanten Bastionen am Meer stehen.
Campingplatz Camping Village Laguna Blu
In Alghero checken wir ein weiteres Mal auf einem Campingplatz von Baia Holiday ein. Der Campingplatz Camping Village Laguna Blu liegt etwas nördlich von Alghero. Das Stadtzentrum erreichst du aber prima mit dem Bus. Die Stellplätze sind auch wieder in sechs verschiedene Kategorien eingeteilt. Zudem gibt es Glamping-Unterkünfte auf dem Campingplatz mit 1, 2 oder 3 Schlafzimmern. Der Campingplatz ist eigentlich direkt am Strand, aber eine Strasse liegt noch dazwischen. Auf der anderen Seite grenzt der Campingplatz an die Laguna di Calich.
Jetzt in der Vorsaison haben wir eine grosse Auswahl an Stellplätzen in allen Kategorien. Es sind aber noch nicht alle Stellpllätze und Sanitäranlagen geöffnet. Wir wählen Stellplatz 301.
Den Campern stehen mehrere Sanitärgebäude zur Auswahl. Alle sind sehr sauber und gepflegt. WC-Deckel sind vorhanden, aber kein WC-Papier. Es gibt eine Pizzeria auf dem Platz, eine Bar und einen gut ausgestatteten kleinen Supermarkt.
In der Hauptsaison ist auf dem Campingplatz Laguna Blu in Alghero auch das Schwimmbad geöffnet. Es bietet viel Wasserspass für die kleinen und grossen Gäste. Ein toller Spielplatz rundet das Angebot ab.
Ausflug ans Capo Caccia und zur Grotta di Nettuno
Am nächsten Tag geht unsere Reise durch Sardinien bereits weiter und der letzte Reisetag bricht an. Es warten aber noch ein paar tolle Highlights auf uns. Nach dem Check-out machen wir uns auf den Weg zum Capo Caccia, das ganz in der Nähe liegt. Im kleinen Ort Fertilia legen wir noch schnell einen Stop ein und kaufen feine Focaccia in der Ballarini Bar Focacceria.
Beim Aussichtspunkt Belvedere Foradada verspeisen wir die feinen Brötchen mit einem überwältigendem Ausblick auf den Golfo von Porte Conte und die steilabfallende Küste.
Jetzt in der Nebensaison wagen wir von hier auch die Weiterfahrt bis zum Capo Caccia. Die Strasse wird immer enger und oft ist sie wohl völlig zugeparkt, so dass vor allem für Camper die Durchfahrt und dann natürlich das Parken sehr schwierig ist. Bei unserem Besuch im Mai ist noch nicht so viel los und wir finden prima einen Parkplatz ganz nah am Strassenende beim Capo Caccia. Dieses Kap ist 168m hoch und auf ihm thront ein Leuchtturm. Hier befindet sich der Eingang zur Grotta di Nettuno. Zu Fuss geht es 652 Stufen die Felsklippen entlang bis zur berühmten Tropfsteinhöhle.
Nicht nur diese Escala del Cabirol dorthin ist spektakulär, sondern auch die Neptunsgrotte selber.
Fahrt über die Spiaggia di Porticciolo nach Porto Torres
Bevor es für uns wieder auf die Fähre geht, geniessen wir noch ein letztes Mal einen schönen Strand auf Sardinien. Die Spiaggia di Porticciolo ist dafür perfekt und liegt auch prima auf dem Weg. Diese Badebucht am Fuss des imposanten Torre del Porticciolo liegt unterhalb vom Campingplatz Torre del Porticciolo. Bei unserem Besuch im Mai ist der Campingplatz noch geschlossen. Er ist bestimmt auch eine gute Wahl.
Dafür haben wir den schönen Sandstrand fast ganz für uns alleine. Wir geniessen noch einmal das kristallklare Meerwasser, von dem Sardinien ganz viel zu bieten hat.
Dann ist es Zeit für die Weiterfahrt nach Porto Torres. Dort wartet nämlich bereits unsere Tirrenia Fähre auf uns. Auch auf der Rückfahrt schlafen wir in einer komfortablen 4-Bett-Kabine mit Fenster und eigenem Badezimmer.
Ankunft in Genua und Heimfahrt
Bei der Einfahrt in den Fährhafen in Genua stehe ich bereits mit einem feinen Cappucino auf dem Deck der Fähre. Der Aufpreis für die Kabine hat sich wirklich sehr gelohnt und ich bin frisch geduscht und prima ausgeruht.
Die Fährfahrt von Sardinien zurück nach Italien war sehr entspannt und die Unterkunft in der Kabine wieder ein tolles Erlebnis für die ganze Familie.
Von Genua nehmen wir die letzte Reiseetappe mit unserem Camper Helga in Angriff. Unterwegs gibt es natürlich noch ein feines Panini bei der Raststätte Autogrill. Nach wenigen Stunden überqueren wir bereits wieder die Grenze zur Schweiz. Vollgepackt mit vielen tollen Fotos und schönen Eindrücken von unserer 10-tägigen Campingreise durch Sardinien erreichen wir bald wieder unser Zuhause.
Wir sind uns alle drei einig, dass es definitiv nicht die letzte Campingreise nach Sardinien war.
Noch mehr Reisetipps für Sardinien
Diese Campingrundreise haben wir aus zeitlichen Gründen auf den nördlichen Teil von Sardinien beschränkt. Bei der letzten Reise waren wir auch in anderen Regionen von Sardinien unterwegs. Wenn du noch mehr Zeit für deine Reise nach Sardinien und einen längeren Roadtrip geplant hast, holst du dir am besten noch Inspiration bei meinen anderen Artikeln zu Sardinien. Auf diesen Reisen sind wir mit dem Flugzeug angereist und haben in Unterkünften übernachten. Deshalb sind auch prima Unterkunftstipps für Sardinien mit dabei. Unsere Unterkunft in Cagliari war ganz besonders schön.
Warst du auch bereits mit dem Camper oder dem Wohnmobil auf Sardinien unterwegs? Welche Route und Campingplätze kannst du für eine Sardinien Camping Rundreise empfehlen? Hinterlasse hier doch einen Kommentar, damit andere Leser auch von deinen Tipps profitieren können.
Viel Spass beim Camping auf Sardinien
deine Travel Sisi
Hinweis: Unsere Reise wurde von der Cruise & Ferry Center AG unterstützt. Herzlichen Dank dafür! Du kannst aber natürlich trotzdem sicher sein, dass dieser Bericht meiner persönlichen Meinung und Begeisterung entspricht. Die Fährüberfahrt von und nach Sardinien war einfach ein tolles Erlebnis.
* Das ist ein sogenannter Affiliate-Link. Wenn Du darauf klickst, kostet dich das keinen Cent mehr. Ich erhalte aber eine kleine Provision, wenn du über diesen Link buchst und freue mich, dass du mich dadurch in meiner Arbeit unterstützt. Dankeschön!
Dir gefällt der Artikel? Möchtest du noch mehr schöne Reisetipps und Interessantes aus Italien und aller Welt erfahren? Damit du nichts verpasst, folgst du mir am besten gleich mal auf Facebook, Twitter, Pinterest oder Instagram. Ich freue mich auf dich!
Like it? Pin it! Vielleicht schaust du auch vorbei auf meinem Pinboard mit Reisetipps für Sardinien? Da sind viele prima Sachen mit dabei.
Silke sagt
Hallo
Danke für diesen tollen Reisebericht. Wir starten Mitte Juni nach Sardinien. Wir haben uns für einen camping Platz ohne Pool entschieden. Jetzt hBe ich doch angst, dass es zu kalt fürs Baden im Meer wird. Hast du da erfahrung ?
Danke. Lg
Travel Sisi sagt
Liebe Silke
So schön, dass ihr euch auch für Sardinien entschieden habt! Die Insel wird euch bestimmt auch begeistern. Wir waren mittlerweile ja bereits mehrmals dort unterwegs und es war jedes Mal ein Traum. Im Juni musst du dir gar keine Sorgen machen wegen kalten Wassertemperaturen. Da könnt ihr bestimmt wunderbar schwimmen. Wir waren bereits im April schon im Wasser :-)
Ich wünsche euch einen wunderbaren Aufenthalt auf der schönen Insel und viele unvergessliche Erlebnisse!
Liebe Grüsse
Esther aka Travel Sisi
Björn sagt
Hallo Esther,
Wir reisen im Oktober nach Sardinien und wollen auch eine Nord-Tour planen. Sollte man die Campingplätze reservieren oder seid ihr einfach auf gut Glück zu den Campingplätzen hingefahren? Wie ist da eure Erfahrung? Ich habe gelesen, dass viele Campingplätze auch nicht reservierbare Plätze für Kurzaufenthalter bereithalten.
Lieben Gruss
Björn
Travel Sisi sagt
Hallo Björn
Toll, dass es euch auch nach Sardinien zieht. Die Insel ist einfach so schön! Wir sind im Frühling einfach spontan auf die Campingplätze gefahren und hatten immer wunderbar Platz. Ich denke, dass das im Herbst genau so gut geht. Habt ihr die ACSI Karte? In der Nebensaison gibt es damit auf vielen Campingplätzen in Sardinien (und auch anderen Orten in Europa) ganz tolle Rabatte.
Liebe Grüsse und einen schönen Aufenthalt in Sardinien
Esther